Warum eine Employer Value Proposition so wichtig ist
Der Fachkräftemangel ist für viele Unternehmen die größte Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Talente müssen gefunden, gewonnen und schlussendlich gehalten werden. Arbeitgeber müssen jetzt reagieren. Aber wie? Die eigene Employer Value Proposition (EVP) kann dabei helfen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Zwischen 2020 und 2035 sinkt das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland aus demographischen Gründen um 7,2 Millionen Menschen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften durch technologische Entwicklungen und Digitalisierung rasant an.
- Hinzu kommen veränderte Bedürfnisse der jungen Generationen in Bezug auf die Arbeitswelt. Insbesondere die Bedürfnisse nach einer guten Work-Life-Balance und größtmöglicher Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort sind stark ausgeprägt.
- Unternehmen müssen umdenken, ihr Alleinstellungsmerkmal als Arbeitgeber hervorheben und sich mit dem Thema Employer Value Proposition auseinandersetzen.
Warum die eigene Employer Value Proposition so wichtig ist:
Employer Value Proposition
definiert, wie ein Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte. Es ist der Kern der Arbeitgebermarke, der die Positionierung und strategische Ausrichtung ausmacht.
Marken wie Apple oder Nike haben es vorgemacht. Sie wecken glaubwürdige und positive Assoziationen und zeigen, wofür ihre Marke steht und welche Vorteile sie verspricht. Wofür soll Ihr Unternehmen stehen? Eine Employer Value Proposition unterstützt Arbeitgeber dabei, Talente zu begeistern, zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden.
Mit der EVP wird also die Arbeitgeberpositionierung sowie die strategische Ausrichtung dargestellt. Es ist ein Werteversprechen, das ein Unternehmen seinen aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter:innen gibt. Dieses Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens zeigt Arbeitnehmer:innen, was das Unternehmen im Vergleich zu anderen bietet.
Mit einer Employer Value Proposition können Unternehmen eine charakteristische Marke aufbauen, um sich von anderen zu unterscheiden und im Wettbewerb herauszustechen. Es ist ein Werteversprechen der Arbeitgeber an seine Mitarbeiter:innen. Es zeigt für welche Werte das Unternehmen steht.
Die Vorteile für Unternehmen:
Im Fokus der Employer Value Proposition steht natürlich das Gewinnen und die Bindung neuer leistungsfähiger Fachkräfte.
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Darüber hinaus wird das Unternehmen durch eine EVP aber auch wettbewerbsfähiger, da es sich von anderen Unternehmen abhebt und am Arbeitsmarkt positiv wahrgenommen wird.
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Es wird leichter, neue Talente für das Unternehmen zu gewinnen.
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Auch Recruiting-Maßnahmen werden durch die attraktive Arbeitgebermarke effizienter, da die Anzahl an Initiativbewerbungen steigt.
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Zudem steigt die Motivation von Mitarbeiter:innen durch die nach außen hin vertretenen positiven Werte.
Arbeitgeber müssen jetzt reagieren. Aber wie?
Unternehmen müssen sich folgende Fragen stellen:
- Wie wollen sie auf potenzielle und aktuelle Mitarbeitende wirken?
- Wofür steht das Unternehmen? Was sind die Unternehmenswerte?
- Was erwarten Arbeitgeber von potenziellen und bestehenden Mitarbeiter:innen?
Diese Fragen sind heute wichtiger denn je. Denn die Art und Weise, wie sich Unternehmen auf dem Markt präsentieren, wirkt sich unmittelbar auf die Unternehmenskultur und die Fähigkeit aus, Bewerber:innen und Mitarbeitende zu begeistern.
Lars Osterhues, Head of Talent Solutions Advisory, DACH: „Aus einer kürzlich durchgeführten Studie wissen wir, dass 69 % der Arbeitnehmer:innen lieber für einen Arbeitgeber arbeiten würden, der ihnen Leistungen bietet, die den eigenen individuellen Bedürfnissen entsprechen.
50 % der Arbeitnehmer:innen wären sogar bereit, auf einen größeren Teil ihres Grundgehalts zu verzichten, um ein individuelles Leistungspaket zu erhalten. Daher sollten Unternehmen jetzt ihre Employer Value Proposition, also ihre Kultur, Werte, Arbeitsweisen und Benefits, überprüfen und anpassen.“
Was alles auf Ihre Employer Value Proposition zurückführt:
Der Fokus der Employer Value Proposition liegt nicht nur auf den „Hardfacts“ wie Gehalt, Urlaubstagen oder Benefits, sondern auch auf Faktoren wie Unternehmensphilosophie, dem Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen und dem Arbeitsklima. Im einzelnen:
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Rewards: Vergütung, Gesundheit, Resilienz, Benefits, Altersversorgung, Urlaub usw.
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Chancen: Entwicklungsmaßnahmen, Karrierewachstum, Unternehmenswachstum etc.
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Organisation: Reputation und Bekanntheitsgrad, kulturelle und wertebezogene Ausrichtung auf die Mitarbeiter:innen.
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Arbeit: Rollenausrichtung, Innovationsfähigkeit, Work-Life-Balance, Arbeitsorte usw.
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Mitarbeiter:innen: Kollegialität, Teamarbeit, Führungsqualität, Zugehörigkeit.
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Engagement: Begeisterung, Empfehlung, Motivation.
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Person-Job-Fit: zwischen Unternehmen und Bewerber:innen, der zu einer effizienteren Rekrutierung führt.
Aon kann Sie bei der Anpassung Ihrer EVP unterstützen:
Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie Ihre Personalauswahl und Mitarbeiter:innenbindung durch datenbasierte Insights optimieren können:
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Entwicklung von EVP relevanten Mitarbeiter:innen-Personas auf der Grundlage von Daten (Vergütung, Engagement, Verhaltensweisen, Wohlbefinden, Fähigkeiten usw.).
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Einsatz von Marktanalysen, zur Festlegung von Maßnahmen (z. B. Leistungen, Vergütung, Karriereentwicklung), um die Personas gezielt anzusprechen.
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Individuelle Ausrichtung und Validierung Ihrer EVP auf Personas, um nicht ein Einheitskonzept zu nutzen und einen höheren ROI zu erzielen.
„Wir bei Aon sind uns der Dringlichkeit der Situation bewusst. Gerne unterstützen wir Sie beim Festlegen der Prioritäten für die Kommunikation, Umsetzung und Erfolgsmessung Ihrer EVP.“ so Axel Bestajovsky, Head of Commercial Talent Solutions DACH bei Aon.
Kontaktieren Sie uns gerne, um mit uns über EVP und mögliche Anpassungen in Ihrem Unternehmen zu sprechen.